Framing
Framing in der politischen Kommunikation bedeutet, die eigenen Werte in wirksame Worte zu fassen. Einfach ist das nicht, denn häufig wird im Politikalltag nur faktenreich und nicht werteorientiert kommuniziert. Und unser kollektives Sprechen - gerade in der politischen Sphäre - ist selten wertfrei und neutral.
Begriffe wie "Flüchtlingsstrom", "Mindestlohn", "Klimawandel", "Steueroase" sind heimliche Herrscher über unser politisches Denken und Handeln, so die moderne Neuro- und Kognitionsforschung. Sie bestimmen mit darüber, wie wir Informationen einordnen und bewerten, welche Fakten wir als wichtig begreifen und welche wir gar nicht erst wahrnehmen. Politisches Framing ist demnach weder Esoterik noch Marketing, sondern ein wichtiges Instrument für die Analyse und die Praxis politischer Kommunikation.
Elisabeth Wehling: Politisches Framing - Wie Deutschland sich politische Wahrheiten einredet - Heinrich-Böll-Stiftung
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Politische Entscheidungen, auch die vermeintlich alternativlosen, sind selten wertfrei, und politische Sprache nie neutral.
In ihrem neuem Buch "Politisches Framing: Wie eine Nation sich ihr Denken einredet - und daraus Politik macht" beschreibt die Linguistin und Politikberaterin Elisabeth Wehling, wie sich Sprache auf unser Denken und Handeln auswirkt. Und sie zeigt Perspektiven auf - für eine bewusstere Sprache und eine revitalisierte Demokratie.
Aus Anlass der Buchveröffentlichung diskutiert die Autorin mit Politiker/innen und Experten über unser kollektives politisches Sprechen und Denken, den Framing-Ansatz und seine Implikationen für politische Kommunikation und Demokratie.
- Elisabeth Wehling: "Politisches Framing. Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht". Herbert von Halem Verlag 2016
- George Lakoff, Elisabeth Wehling: „Auf leisen Sohlen ins Gehirn. Politische Sprache und ihre heimliche Macht“. Carl-Auer Verlag, 3. Aufl. 2014
- Denkwerk Demokratie (Hg.): „Sprache. Macht. Denken: Politische Diskurse verstehen und führen“. Campus Verlag 2014
- Frank Marcinkowski (Hg.): „Framing als politischer Prozess. Beiträge zum Deutungskampf in der politischen Kommunikation“. Nomos Verlag 2014