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Autor*innengespräch

Dienstag, 04. November 2025 18.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Autor*innengespräch

Jüdisch-literarisches Rondeel

Sharron Hass und Ronya Othmann im Gespräch

Was kann Literatur? Israelische und deutsche Autor:innen im Gespräch

Das Jahr 2025 markiert 60 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland – ein Jubiläum, das sowohl an die besondere historische Verantwortung Deutschlands erinnert als auch die lebendige und keinesfalls selbstverständliche Partnerschaft beider Länder würdigt. Gleichzeitig fällt dieses Jubiläum in eine Zeit tiefgreifender Verunsicherung: Die Terroranschläge der Hamas am 7. Oktober 2023 und der darauffolgende und weiterhin andauernde Krieg in Gaza haben das Verhältnis Israels und Deutschlands in besonderer Weise in den Fokus gerückt. Kaum ein Thema wird in der deutschen Öffentlichkeit derzeit mit vergleichbarer Emotionalität und Intensität debattiert. Das Jubiläum bietet daher nicht nur Anlass zur Rückschau, sondern fordert zugleich zu Reflexion und Dialog auf.

Die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum nimmt dies zum Ausgangspunkt für drei besondere Abende im Rahmen des Jüdisch-literarischen Rondeels, einer seit 2019 etablierten Reihe, die Begegnungen an der Schnittstelle von Literatur, Gesellschaft und jüdischer Gegenwartskultur ermöglicht. Moderiert von Thomas Sparr treten deutsche und israelische Autor*innen in den Austausch über das, was ihr Schaffen prägt und bewegt.

Im Mittelpunkt der drei Themenabende stehen zentrale Fragen: Was verbindet Autor*innen in beiden Ländern, was unterscheidet ihre Realitäten? Wie sehen sie einander? Welche Texte anderer Autor*innen haben das eigene Arbeiten beeinflusst? Und: Welche Rolle kann Literatur in Zeiten gesellschaftlicher Erschütterungen spielen?

Dienstag, 4. November: Queere Lebenswelten in Deutschland und Israel.

Mit:  Ronya Othmann und Sharron Hass

Jüdisch zu sein und queer bedeutet oft ein doppeltes Außenseitertum. Der wachsende Antisemitismus geht mit Homophobie einher, in Berlin und anderswo. Die jüdische Religion hat ein spannungsvolles Verhältnis zur Homosexualität. Andererseits entstehen neue Formen von Solidarität untereinander und Teilhabe mit anderen. Wir fragen nach Erfahrungen und Perspektiven.   ­   ­     
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­ Sharron Hass, geboren 1966 in Israel, ist Dichterin, Essayistin und Literaturdozentin. Sie studierte Klassische Philologie und Religionswissenschaft an der Universität Tel Aviv und hält Vorlesungen über Literatur und Poesie am Alma Institute (Tel Aviv) und unterrichtet im Creative Writing Program der Tel Aviv University. Sie ist Preisträgerin mehrerer Lyrikpreise, darunter der Hezy Leskly Award (1997), der Art Council Award (1998), der Prime Minister‘s Award (2003), der Bialik Prize (2012), der Dolitsky Prize (2017) und der Amichai Poetry Prize (2018).

Ronya Othmann, 1993 in München geboren als Tochter einer deutschen Mutter und eines kurdisch-jesidischen Vaters, ist Schriftstellerin (Prosa, Lyrik, Essays) und Journalistin. Sie wurde vielfach ausgezeichnet – etwa mit dem Mara-Cassens-Preis für Die Sommer (2020), dem Orphil-Debütpreis für Die Verbrechen (2021) und dem Düsseldorfer Literaturpreis für Vierundsiebzig (2024). Ihre Kolumne Import Export erscheint seit 2021 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Thomas Sparr, 1956 in Hamburg geboren, ist Literaturwissenschaftler, Autor und Verleger. Von 1990 bis 1998 leitete er den Jüdischen Verlag und war zudem viele Jahre in leitender Funktion bei Suhrkamp tätig. Neben seiner verlegerischen Arbeit veröffentlichte er zahlreiche Publikationen, darunter Grunewald im Orient. Das deutsch-jüdische Jerusalem (2018). Er lebt in Berlin und ist als Herausgeber, Autor und Moderator aktiv.


Veranstaltungsort: Neue Synagoge Berlin, Oranienburger Str. 28-30, 10117 Berlin

Der Eintritt ist frei. 

Wir bitten um Anmeldung per E-Mail unter info@centrumjudaicum.de.

Eine Veranstaltung der Stiftung Neue Synagoge Berlin/Centrum Judaicum in Kooperation mit  dem Leo Baeck Institute Jerusalem. Unterstützt von der Heinrich-Böll-Stiftung und gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt Berlin.


Alle Termine der Reihe:

  • Donnerstag, 9. Oktober: Bilderwelten nach dem 7. Oktober. Mit Adriana Altaras und Yirmi Pinkus
  • Dienstag, 4. November: Queere Lebenswelten in Deutschland und Israel . Mit Ronya Othmann und Sharron Hass
  • Donnerstag, 4. Dezember: Deutsche und Juden. Mit Durs Grünbein und Ofer Waldman
Weitere Termine
Do., 09 Okt. 2025 18.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Do., 04 Dez. 2025 18.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern
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Sprache
Deutsch
Teilnahmegebühren
Eintritt frei