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Autor*innengespräch

Donnerstag, 04. Dezember 2025 18.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Autor*innengespräch

Jüdisch-literarisches Rondeel

Durs Grünbein und Ofer Waldman im Gespräch

Was kann Literatur? Israelische und deutsche Autor:innen im Gespräch

Das Jahr 2025 markiert 60 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland – ein Jubiläum, das sowohl an die besondere historische Verantwortung Deutschlands erinnert als auch die lebendige und keinesfalls selbstverständliche Partnerschaft beider Länder würdigt. Gleichzeitig fällt dieses Jubiläum in eine Zeit tiefgreifender Verunsicherung: Die Terroranschläge der Hamas am 7. Oktober 2023 und der darauffolgende und weiterhin andauernde Krieg in Gaza haben das Verhältnis Israels und Deutschlands in besonderer Weise in den Fokus gerückt. Kaum ein Thema wird in der deutschen Öffentlichkeit derzeit mit vergleichbarer Emotionalität und Intensität debattiert. Das Jubiläum bietet daher nicht nur Anlass zur Rückschau, sondern fordert zugleich zu Reflexion und Dialog auf.

Die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum nimmt dies zum Ausgangspunkt für drei besondere Abende im Rahmen des Jüdisch-literarischen Rondeels, einer seit 2019 etablierten Reihe, die Begegnungen an der Schnittstelle von Literatur, Gesellschaft und jüdischer Gegenwartskultur ermöglicht. Moderiert von Thomas Sparr treten deutsche und israelische Autor*innen in den Austausch über das, was ihr Schaffen prägt und bewegt.

Im Mittelpunkt der drei Themenabende stehen zentrale Fragen: Was verbindet Autor*innen in beiden Ländern, was unterscheidet ihre Realitäten? Wie sehen sie einander? Welche Texte anderer Autor*innen haben das eigene Arbeiten beeinflusst? Und: Welche Rolle kann Literatur in Zeiten gesellschaftlicher Erschütterungen spielen?

Donnerstag, 4. Dezember: Deutsche und Juden. 

Mit Durs Grünbein und Ofer Waldman

Deutsch, israelisch, deutsch-jüdisch und alles dazwischen: Welche Einigkeit oder Nichteinigkeit gibt es zwischen Deutschen, Israelis und deutschen Jüdinnen/Juden über die Themen der Zeit, gerade nach dem 7. Oktober? Welche Sprachbarrieren oder tieferen Barrierengibt es? Von welcher Geschichte sprechen wir, wie steht es um Universalismus und Partikularismus, wenn wir von „Deutschen“ und „Juden“ sprechen?

Durs Grünbein, 1962 in Dresden geboren, zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikern der Gegenwart. Seit seinem Debüt Grauzone morgens (1988) hat er mehr als ein Dutzend Gedichtbände sowie Essays veröffentlicht und wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Georg-Büchner-Preis (1995) und dem Tranströmer-Preis (2012). Seine Werke verbinden autobiographische Erfahrungen mit geschichts- und kulturphilosophischen Reflexionen und sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. Grünbein lebt in Berlin und Rom.

Ofer Waldman, geboren 1979 in Jerusalem, spielte als Hornist im West-Eastern Divan Orchestra und in weiteren renommierten Orchestern in Israel und Deutschland. Seit 2015 ist er als freier Autor, Journalist und Dramaturg tätig — u. a. schreibt er Features, Essays, Hörspiele und Beiträge für den Deutschlandfunk, die sich mit deutsch-israelischen Themen befassen. Für das Hörspiel Adolf Eichmann: Ein Hörprozess erhielt er 2021 den Deutschen Hörspielpreis der ARD. Seine literarischen Veröffentlichungen umfassen den Erzählungsband Singularkollektiv (2023) und die Korrespondenz Gleichzeit. Briefe zwischen Israel & Europa (mit Sasha Marianna Salzmann, 2024). Heute lebt er in Berlin und Tel Aviv. Seit August 2025 ist er neuer Leiter des Israel-Büros der Heinrich-Böll-Stiftung.

Thomas Sparr, 1956 in Hamburg geboren, ist Literaturwissenschaftler, Autor und Verleger. Von 1990 bis 1998 leitete er den Jüdischen Verlag und war zudem viele Jahre in leitender Funktion bei Suhrkamp tätig. Neben seiner verlegerischen Arbeit veröffentlichte er zahlreiche Publikationen, darunter Grunewald im Orient. Das deutsch-jüdische Jerusalem (2018). Er lebt in Berlin und ist als Herausgeber, Autor und Moderator aktiv.


Veranstaltungsort: Neue Synagoge Berlin, Oranienburger Str. 28-30, 10117 Berlin

Der Eintritt ist frei. 

Wir bitten um Anmeldung per E-Mail unter info@centrumjudaicum.de.

Eine Veranstaltung der Stiftung Neue Synagoge Berlin/Centrum Judaicum in Kooperation mit  dem Leo Baeck Institute Jerusalem. Unterstützt von der Heinrich-Böll-Stiftung und gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt Berlin.


Alle Termine der Reihe:

  • Donnerstag, 9. Oktober: Bilderwelten nach dem 7. Oktober. Mit Adriana Altaras und Yirmi Pinkus
  • Dienstag, 4. November: Queere Lebenswelten in Deutschland und Israel . Mit Ronya Othmann und Sharron Hass
  • Donnerstag, 4. Dezember: Deutsche und Juden. Mit Durs Grünbein und Ofer Waldman
Weitere Termine
Do., 09 Okt. 2025 18.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Di., 04 Nov. 2025 18.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern
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Sprache
Deutsch
Teilnahmegebühren
Eintritt frei