Online-Konferenz

Dienstag, 30. Juni 2020 18.00 – 19.30 Uhr In meinem Kalender speichern

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Ein neuer Asyl- und Migrationspakt für Europa: Schlüsselaufgabe für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft

Deutschland wird am 1. Juli die deutsche EU-Ratspräsidentschaft übernehmen. Eine zentrale Aufgabe für das zweite Halbjahr wird die Verabschiedung eines neuen Asyl- und Migrationspaktes sein, den Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angekündigt hat. Er sollte schon im März vorgestellt werden, aufgrund der Pandemie wird nun für Herbst 2020 ein erster Vorschlag der Kommission erwartet. Es wird dann eine Schlüsselaufgabe für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft sein, diesen Pakt im zweiten Halbjahr zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.

Die menschenunwürdige Situation in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln und im Mittelmeerraum zeigen die Dringlichkeit einer gemeinsamen europäischen Asyl- und Migrationspolitik, die humanitär und rechtsstaatsorientiert ist und auf den Werten des europäischen Projekts basiert. Die ersten Vorschläge der Bundesregierung, die eine Externalisierung des Asylverfahrens an die  Außengrenzen der Union anvisieren, gehen nicht in diese Richtung. Während viele Hauptstädte blockieren, erklären sich Regionen und Städte in Europa bereit, Flüchtlinge aufzunehmen und engagieren sich viele Initiativen der Zivilgesellschaft für Menschen auf der Flucht und in Not.

Mit der Pandemie sind die Zahlen gesunken, aber unverändert versuchen viele Menschen, über das Mittelmeer nach Europa zu flüchten. Mit Verweis auf den Coronavirus wurden viele Grenzen komplett dichtgemacht und die Frage der Aufnahme und Verteilung von Asylsuchenden zusätzlich blockiert. Die wichtigen Seenotrettungsaktionen vieler NGOs mussten mit der Schließung von Mittelmeerhäfen eingestellt werden. Während einige mitteleuropäische Länder sich weiter weigern, Flüchtlinge aufzunehmen, fordern südeuropäische Länder mehr Solidarität von den europäischen  Partnern. Das ist wichtiger denn je, denn durch die Pandemie sind Menschen auf der Flucht noch zusätzlich gefährdert.

Wie kann eine gemeinsame europäische Asyl- und Einwanderungspolitik aussehen, die auf den Prinzipien des Rechtsstaates und des europäischen Wertefundamens basiert?  Wie kann ein deutsch-französisches Tandem einen solchen europäischen Asyl- und Migrationspakt voranbringen ?  Wie können die Divergenzen zwischen den Mitgliedstaaten überbrückt und wie kann die Solidarität auf europäischer Ebene gestärk werden?

Diese Fragen möchten wir am 30. Juni um 18:00 Uhr mit den folgenden Gästen beleuchten:

- Luise Amtsberg, MdB, flüchtlingspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

- Prof. Christopher Hein, Gründer und langjähriger Leiter des Italienischen Flüchtlingsrates, Professor an der LUISS-Universität Rom

- Thierry le Roy, Präsident von France Terre d'Asile.

- Matthieu Tardis, Forscher am Zentrum für Migration, Französisches Institut für Internationale Beziehungen

Moderation: Dr. Jens Althoff, Leiter des Büro Paris der Heinrich-Böll-Stiftung

Sprache: Deutsch und Französisch, mit Simultanübersetzung

Anmeldung erfolderlich: bitte klicken Sie hier, um Sie sich anzumelden: https://us02web.zoom.us/Online-Seminar/register/WN_PTjPzwMlRJOdAdtkKkiOTg

Adresse
▶ Online-Veranstaltung
Veranstalter*in
Heinrich-Böll-Stiftung Paris - Frankreich | Italien
Sprache
Deutsch
Französisch