
Film und Gespräch
- Montag, 15. September 2025 19.30 – 21.30 Uhr In meinem Kalender speichern
Film und Gespräch
Die Möllner Briefe
Deutschland-Premiere mit anschließendem Gespräch
30 Jahre nach den rassistischen Angriffen in Mölln entdeckt der Überlebende İbrahim Arslan vergessene Briefe der Solidarität. Der Film begleitet seine Familie bei der Bewältigung ihres Traumas und beleuchtet den Umgang mit den Opfern rassistischer Gewalt und ihren Kampf um eine neue Erinnerungskultur.
Im November 1992 zerstörten rassistische Brandanschläge in Mölln das Leben von İbrahim Arslan und seiner Familie. Der 7-jährige Junge überlebte das Feuer, verlor aber auf tragische Weise seine Schwester, seine Cousine und seine Großmutter. In der Folgezeit erhielt die Stadt Hunderte von Solidaritätsschreiben, die archiviert wurden und fast drei Jahrzehnte lang in Vergessenheit gerieten. Verwoben mit İbrahims ergreifender Erinnerungsreise und seinen Begegnungen mit drei Briefschreiberinnen, bilden diese längst vergessenen Botschaften eine eindrucksvolle visuelle Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Der Film begleitet İbrahim und seine Geschwister und zeichnet ein sensibles Portrait des anhaltenden Traumas, das ihr Leben bis heute prägt. Durch seinen Kampf gegen Rassismus und den Einsatz für die Opfer hat İbrahim einen Weg gefunden, seinen Schmerz zu kanalisieren. Sein Bruder Namık hingegen kämpft immer noch mit den emotionalen Narben der Vergangenheit.
DIE MÖLLNER BRIEFE verschafft nicht nur den Überlebenden und Opfern mehr Gehör, sondern deckt auch die verborgene Solidarität auf, derer sie sich jahrelang nicht bewusst waren. Der Film eröffnet eine neue Perspektive auf das Gedenken: er rückt die Geschichten der Überlebenden in den Mittelpunkt und sorgt dafür, dass sie den Raum und die Anerkennung erhalten, die sie verdienen.
HINTERGRUND Die Anschläge in Mölln waren die ersten rassistischen Angriffe im wiedervereinigten Deutschland, die drei Menschen das Leben kosteten: die 10 jährige Yeliz Arslan, die 14-jährige Ayşe Yılmaz sowie die 51-jährige Bahide Arslan, die versuchte, die beiden Mädchen zu retten. Vor ihrem Tod gelang es Bahide, ihren 7-jährigen Enkel İbrahim Arslan aus den Flammen zu retten, indem sie ihn in ein nasses Tuch wickelte. Zahlreiche Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt
Martina Priessner | 2025 | 96 min | Deutschland | Deutsch/Türkisch mit Englisch/Deutschen Untertiteln
Anschließendes Gespräch mit Regiesseurin Martina Priessner und Protagonist Ibrahim Arslan
Ort: Abaton Kino, Allendeplatz 3
Eine Anmeldung ist nicht notwendig, Tickets für den Film bekommt ihr direkt beim Kino.
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