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Online-Vorlesung

Dienstag, 01. Dezember 2020 16.30 – 18.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Online-Vorlesung

Wohnen und Antiromaismus – von Trockenwohnen bis Wohnungslosigkeit

Online-Vortrag aus der Ring-Vorlesung WOHN(T)RAUM

Vortrag von Kathrin Krahl, RomaRespekt bei Weiterdenken - Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen

In Deutschland leben Angehörige der Minderheit der Sint*ezze und Rom*nja unter unterschiedlichen rechtlichen Voraussetzungen. Daher sind auch die Lebens- und Wohnrealitäten von Rom*nja und Sint*ezza sehr unterschiedliche. Sint*ezze leben seit ca. 600 Jahren im deutschsprachigen Raum. Zweihundert Jahre später folgten Rom*nja. Beide Gruppen besitzen deutsche Pässe und sind als nationale Minderheiten anerkannt. Sie leben in allen Vierteln - in Stadt und Land.
Es leben auch Rom*nja aus dem ehemaligen Jugoslawien in Deutschland, die als sogenannte Gastarbeiter*innen in den 1970er Jahren in die BRD kamen, EU-Bürger*innen aus Rumänien und Bulgarien sowie Asylsuchende aus den Teilrepubliken des ehemaligen Jugoslawiens. Einige sind in Asylunterkünften - Lagern - untergebracht. Andere wohnen mehr als prekär in den Peripherien der Städte. Andere wohnen nicht: Sie sind obdachlos. Die Minderheit der Rom*nja und Sint*ezza ist ein Brennglas für das Wohnen im Neoliberalismus. Oft paart sich Ausbeutung mit Rassismus.

 

ZEIT: Dienstag, 1. Dezember 2020, 16.30 Uhr
ORT: Onlinevorlesung, Zugang

 

Die Vorlesung findet im Rahmen der Ringvorlesung WOHN(T)RAUM? Aktuelle Perspektiven auf die Wohnungsfrage statt.

Seit mehr als zehn Jahren bestimmt das Thema „Wohnen“ die Entwicklungen und politischen Auseinandersetzungen in den Großstädten. Die Finanzialisierung von Wohnraum hat weitreichende Konsequenzen für die Wohnungsmärkte. Sie bestärkt die schwelenden Konflikte um Marginalisierung, Verdrängung und Gentrifizierung. Die Einführung des Mietdeckels und der Mietenvolksentscheid in Berlin aber auch die deutschlandweiten Diskussionen über Förderung von Wohnungsneubau oder die Mietpreisbremse verdeutlichen: Die Wohnungsfrage – die mangelnde Versorgung breiter Bevölkerungsschichten mit bezahlbarem Wohnraum – ist wieder zu einem Problem geworden. Mit den aktuellen wohnungspolitischen Debatten ist aber auch ein gewachsener Bedarf an wissenschaftlichen Arbeiten verbunden, die helfen, aktuelle Transformationen zu verstehen, bestehende Paradigmen zu hinterfragen und neue Perspektiven zu entwickeln.

Die Ringvorlesung stellt daher unterschiedliche wissenschaftliche und praxisrelevante Perspektiven auf die Wohnungsfrage vor. Studierende und die interessierte Öffentlichkeit erhalten in dieser Veranstaltung einen Überblick über relevante konzeptionelle Ansätze, empirische Gegenstände und methodische Zugänge zur Wohnungsmarktforschung sowie zu aktuellen wohnungspolitischen Debatten und Projekten.

Die Vorlesung wird live in das Zentrum für Baukultur Sachsen übertragen. Dort können Sie an der Veranstaltung auch in Präsenz teilnehmen und natürlich von dort auch Fragen an die Referent*innen stellen.

Veranstaltet von:

Technische Universität Dresden, Institut für Geographie, Professur für Humangeographie, Dr. Michael Mießner, Prof. Dr. Judith Miggelbrink
In Kooperation mit: Stadtplanungsamt Dresden, Weiterdenken, Zentrum für Baukultur Sachsen

Die Veranstaltung wird aus Mitteln des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts mitfinanziert.

Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Sachsen (Weiterdenken)