Workshop

Sonntag, 02. November 2025 10.00 – 17.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Workshop

Look now!

Einführung in die Spielfilm-Analyse

Das Sehen von Filmen ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Dennoch ist die Kenntnis künstlerischer Ausdrucksformen, besonders filmsprachlicher Mittel, im Allgemeinen unterentwickelt. Anders als bei der Literatur, deren Erzählformen in der Schule erlernt werden, gibt es dort kaum Heranführungen an die ästhetischen Gestaltungsmittel des Films. Auch Erwachsene sehen sich Filme an und haben Spaß daran. Die Filmrezipienten begegnen dem Film meist als Freizeitunterhaltung. Die Filmkritik geht einen Schritt weiter und versucht sich an einer Einordnung des Gesehenen. Sie stellt Zusammenhänge her und fällt ein mehr oder weniger gut begründetes Urteil. Die Auseinandersetzung ist dabei geprägt durch das Primat der Handlung. Filmrezensionen beschäftigen sich hauptsächlich mit dem Narrativen, dem Inhalt. Die Form gerät in den Hintergrund. Ein Film ist jedoch die Einheit von Form und Inhalt. Die Filmanalyse hingegen versucht das Nachdenken über Film zu systematisieren. Sie reflektiert das Medium gezielt und interessengeleitet und macht ihre Erkenntnisse intersubjektiv nachvollziehbar. Sie geht über das spontane Nachdenken über Film hinaus und führt zu einer systematischen, methodisch reflektierten Beschäftigung mit dem Medium. Das Kennenlernen von spezifischen Begriffen schärft die sinnliche Wahrnehmung und gibt ein Instrumentarium an die Hand, dass die Teilnehmer*innen befähigt, sich kritisch mit filmischen Produkten zu beschäftigen und ihr Urteil adäquat zu begründen. Nicht zuletzt bietet die Filmanalyse die Möglichkeit zur Vervollkommnung der künstlerischen Geschmacksbildung.
In diesem Seminar wird das Werk des franko-kanadischen Film- und Theaterregisseurs Robert Lepage: Der Beichtstuhl (Kanada, 1995) im Mittelpunkt stehen. Dies bietet die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Ebenen des sowohl inhaltlich wie ästhetisch komplexen Films zu erkunden und zu analysieren. Dabei kommen die historischen und gesellschaftlichen Hintergründe ebenso zur Sprache wie die besondere narrative Struktur, die ausgefeilte Farbdramaturgie und die intermediale Arbeitsweise des Regisseurs.
Mit: Mikko Linnemann ist Filmwissenschaftler und Filmemacher mit Essayfilmen u.a. zu den Themen Erinnerungspolitik und Antisemitismus ("Triumph des guten Willens", 2016) und zur Aktualita¨t von Karl Marx ("Im Vorhof der Geschichte - Celebrating Marx", 2019).
Micky Haque, *1968, Politologe mit Schwerpunkt kritische Gesellschaftstheorien, Mitglied im Arbeitskreis Internationale Politik und Politische Theorie des Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Wir bitten aber darum, bei Verhinderung rechtzeitig abzusagen. Wegen der Teilnahmebegrenzung bitten wir nur um wirklich verbindliche Anmeldungen.
Datum:
Sonntag 02.11.2025
10:00 bis 17:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung
Olivaer Platz 16
10707 Berlin
Die Räumlichkeiten des Bildungswerks sind leider nur bedingt für Rollstuhlfahrer*innen nutzbar: Es gibt einen Aufzug (mit den Maßen 125 cm x 70 cm). Allerdings besteht eine Kante von knapp 5 cm, um in die Räumlichkeiten zu gelangen. Es gibt leider keine barrierefreien Toiletten. Wir entschuldigen uns für diese Umstände.

Die Veranstaltung wird von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung gefördert.
Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
Sprache
Deutsch