- Freitag, 02. Oktober 2020 18.00 – 19.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Krisenmanagement – Das Verhältnis von Wissenschaft und Politik
Plurale Ökonomik: Lektionen aus Corona – Veranstaltungsreihe
Covid-19 stellte und stellt die Welt vor die Herausforderung schnellen Lernens. In der Wissenschaft setzten sich weltweit Virologen, Epidemiologen und viele weitere wissenschaftliche Fachgruppen in Bewegung, um mehr herauszufinden über das Virus, die Übertragungswege, die geeigneten Schutzmechanismen usw. Mit beeindruckendem Tempo vernetzten sich diese Forschungsgruppen. Auch die Bereitstellung finanzieller Mittel erfolgte zügig. Hervorgehoben sei die internationale Geberkonferenz auf Initiative der EU, die am 04.05.2020 7,4 Mrd EUR sammelte, um einen globalen Forschungsverbund zu schaffen. Der Verbund soll Impfstoffe, Behandlungsmethoden und Tests entwickeln.
Die Politik musste schnell die besten Wege zum Bevölkerungsschutz finden und das Gesundheitssystem auf die Epidemie Bekämpfung ausrichten. Hierbei wurden vielfach Schwachpunkte identifiziert, die es zu beseitigen galt und gilt. Politik und Wissenschaft traten in einen lernenden Austausch ein und passten die Schutzmaßnahmen mit dem wissenschaftlichen Erkenntnisprozess über das Virus und seine Verbreitung an. Dies war und ist nicht konfliktfrei, weil der Erkenntnisprozess nicht linear verläuft, sondern mit Schleifen, Sackgassen und Mehrdeutigkeiten verbunden ist.
Trotz vieler Wendungen, föderaler Vielstimmigkeit und manchen Profilierungsversuchen hatten viele Menschen in Deutschland aber den Eindruck der quasi beobachtbare Prozess des Lernens zwischen Wissenschaft und Politik funktioniert und orientiert sich am Wohle der Bevölkerung. Die Akzeptanz auch drastischer Maßnahmen war und ist entsprechend hoch.
In der Krise wurden immer wieder Parallelen zur Klimakrise gezogen, die im Ergebnis weit bedrohlicher für die Menschheit ist als Corona, aber deren Bekämpfung völlig anders verläuft. Leugnen, zaudern, Einzelinteressen prägen die Klimapolitik. Auch das Zusammenwirken von Politik und Wissenschaft verläuft anders. Warum?
Wir wollen dieser Frage nachgehen und haben hierfür zwei interessante Referentinnen gewonnen:
Referenten:
Nicole Wilke, Ökonomin, ist als Referatsleiterin für internationalen Klimaschutz im Bundesumweltministerium (BMU) tätig. Als Deutsche und EU-Chefverhandlerin auf internationalen Klimakonferenzen (UNFCCC) hat sie bei den Verhandlungen zum Pariser Klimaschutzabkommen die unterschiedlichen Verpflichtungen von Staaten (Differenzierung) in den Bereichen Transparenz (Berichterstattung) und Minderung verantwortet. Ein Schwerpunkt ihres Interesses liegt in der künftigen Gestaltung des multilateralen Klimaregimes. Z.B. wie kann die Rolle zivilgesellschaftliche Akteure in der Begleitung der Umsetzung von Klimaschutz in UNFCCC gestaltet werden?
Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge, ist Entwicklungs- und Wissenssoziologin sowie Direktorin am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIS) und Professorin für Globale Nachhaltige Entwicklung (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn). Sie beschäftigt sich vor allem mit der Governance natürlicher Ressourcen und Umgang mit Umweltwandel (Mitigation und Anpassung); Soziale, kommunikative und diskursive Konstruktion von Wissen und Wirklichkeiten; Mobilitäten, Grenzen und Grenzziehungsprozesse (Crossroads Studies) im Aushandeln politischer Ordnungen; Wissenschafts- und Technikforschung; Wissenschafts- und Innovationspolitik, Transformative Wissenschaft; Inter- und Transdisziplinarität.
Moderation: Felix Kostrzewa, Wissenschaftsladen Hannover e.V.
Anmeldung: Zur Teilnahme an der Diskussion melden Sie sich bitte hier an:
https://anmeldung.e-msz.de/content/lektionen-aus-corona-wissenschaft-und-politik-2417
Danach erhalten Sie einen Link mit dem Sie sich am Freitag 02.10.2020, ab 17:50 Uhr in die Konferenz einloggen können. Die TeilnehmerInnenzahl ist begrenzt. Sie brauchen nur einen Internetzugang, kein Mikro, keine Kamera. Fragen können über eine Chat-Funktion schriftlich gestellt werden.
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▶ Online-Veranstaltung
- Veranstalter*in
- Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen
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