Tagung

Freitag, 28. November 2025 11.00 – 15.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Tagung

Gewaltschutz geht uns alle an!

Die Feministische Werkstatt zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in Sachsen-Anhalt.

Das jüngste Bundeslagebild bestätigt den Anstieg von Gewalt gegen Frauen in Deutschland. Auch in Sachsen-Anhalt ist laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 2024 ein deutlicher Anstieg zu beobachten. Im Vergleich zum Jahr 2020 ist ein Anstieg der Fallzahlen häuslicher Gewalt um 32,7 % zu bezeichnen und die Zahl weiblicher Betroffener von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist seit 2019 um 27,7% gestiegen. Die genannten Zahlen umfassen nicht das Dunkelfeld. 

Frauen und Mädchen, insbesondere Frauen mit Behinderung, migrierte und geflüchtete Frauen sowie queere Personen sind von dieser Situation in besonderer Weise betroffen. Ihre Stimmen bleiben jedoch oft ungehört.

In Sachsen-Anhalt besteht trotz der existierenden Hilfsangebote weiterhin Handlungsbedarf, insbesondere für vulnerable Gruppen. Das neue Gewalthilfegesetz deckt nicht alle betroffenen Personengruppen ab. Nichtdestotrotz stellt es einen Schritt bei der Umsetzung der Konvention dar. Um die Umsetzung in Sachsen-Anhalt zu gewährleisten, sind konsequente Maßnahmen erforderlich. 

In Zeiten, in denen das Erstarken der extremen Rechten gerade in Sachsen-Anhalt eine weitere Abwertung und Stigmatisierung von marginalisierten Gruppen mit sich bringt, wollen wir Räume schaffen, in denen sich konstruktive Kräfte entwickeln können, Ressourcen gebündelt werden und Vernetzung stattfindet.

Dazu laden wir Euch am Freitag 28. November 2025 von 11-15 Uhr in Magdeburg in die Feministische Werkstatt zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in Sachsen-Anhalt unter dem Titel Gewaltschutz geht uns alle an! ein.

Es erwartet Euch, wie in jeder guten Werkstatt:

  • Neues geteiltes Wissen: Wir stehen für konstruktiven, sorgsamen und solidarischen Austausch auf Augenhöhe mit Expert*innen, Aktivist*innen und allen, die da sind.
  • Gute gemeinsame Werkzeuge: Wir wollen mit Euch vor die Lage kommen und gemeinsam Meinungen, Ideen und Netzwerke schmieden.
  • Genug Raum, um auch mal Pause machen: Wir wissen, dass wirklich Wichtige wird in den Pausen besprochen. Also gehören die Pausen-Räume in der Feministischen Werkstatt zum Programm. Ob Diskussionsrunde oder sich bei Getränken und Snacks vernetzen – das entscheidet Ihr!

In der Feministischen Werkstatt kommen unterschiedliche Generationen und Erfahrungen zusammen. Feminist*innen, solche, die es werden wollen, und alle, einfach am Thema Interessierten sind herzlich eingeladen. All genders are welcome!

Ort: Universität Magdeburg, Universitätsplatz 2, Konferenzsaal, Gebäude01

Teilnahme: Organisationen: 15€, Einzelperson: 5€, Sparpreis: 0€ (nach eigener Einschätzung)

Anmeldung: Per Email unter anmeldung@boell-sachsen-anhalt.de oder per Telefon unter 0345 2023927 

Barrierefreiheit: Der Veranstaltungsraum ist mit einem Rollstuhl barrierefrei zugänglich. Wenn Ihr eine Verdolmetschung von Deutsch in andere Sprachen (auch DGS) wünscht, meldet Euch gerne per Telefon oder Email. Wir werden uns dann bemühen, dem nachzukommen.

 

Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Heinrich Böll Stiftung Sachsen-Anhalt mit dem Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt e.V., der Landeskoordinierungsstelle zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure  zur Umsetzung der Istanbul-Konvention, mit DaMigra e.V., mit Wildwasser Magdeburg e.V. und der Koordinierungsstelle Genderforschung & Chancengleichheit Sachsen-Anhalt (KGC).

Ansprechpartnerin: Geraldine Mormin, Heinrich Böll Stiftung Sachsen-Anhalt, mormin@boell-sachsen-anhalt.de

Die Feministische Werkstatt ist ein reisendes Format des Stiftungsverbunds der Heinrich-Böll-Stiftungen und des Gunda Werner Instituts. 2024/2025 wird sie in verschiedenen Städten in Deutschland Station machen. 

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Programm

10:45 Uhr       

Ankommen mit Kaffee 

11:00 Uhr       

Begrüßung und Einstieg 

Impulse

  • Umsetzung der Istanbul-Konvention und Vorstellung des Hilfesystems in Sachsen-Anhalt Anja Benecke von der Landeskoordinierungsstelle zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure in Umsetzung der Istanbul-Konvention
  • Gewaltschutz mit Lücken – migrantisch-feministische Perspektive auf die Umsetzung der Istanbul-Konvention Filiz Kilicgün-Yesil von DaMigra e.V.

Austausch in Kleingruppengesprächen

  • (Un)Sichtbar geschützt? – Gewaltschutz intersektional denken! Filiz Kilicgün-Yesil von DaMigra e.V.
  • Vorstellung der Arbeit von Frauenhäusern in Sachsen-Anhalt in der Stadt und auf dem Land Mitarbeitende von Frauenhäusern in Sachsen-Anhalt
  • Mythen über sexualisierte Gewalt Sylvia Ramdohr und Antje Maier von Wildwasser Magdeburg e.V.

13:30 Uhr       

Mittagessen, Zeit für Gespräche und Vernetzung 

14 Uhr             

Abschlussdiskussion 

Ausblick und Forderungen: Wie geht es nun weiter? Was können wir tun, was müssen andere tun? 

14:45              

Vernetzung und Ausklang mit Kaffee 

15 Uhr             

Ende der Veranstaltung

 

Beschreibung Kleingruppengespräche

Wildwasser Magdeburg e.V. Mythen über sexualisierte Gewalt 

Noch immer gibt es weit verbreitete Ansichten und Einstellungen rund um das Thema sexualisierte Gewalt, die für die Betroffenen erhebliche negative Auswirkungen mit sich bringen.  

In der Austauschrunde beschäftigen wir uns mit tradierten Mythen über sexualisierte Gewalt, deren Hintergründe und welche Wirkung diese nach wie vor auf unterschiedlichsten Ebenen entfalten. Dabei nehmen wir insbesondere vielfältige Vulnerabilitäten aus intersektionaler Perspektive in den Blick.  

Gemeinsam reflektieren wir Möglichkeiten und Interventionen, wie diese stereotypen und falschen Vorstellungen über sexualisierte Gewalt entkräftet und Betroffene bestärkt werden können. 

 

DaMigra e.V. (Un)Sichtbar geschützt? – Gewaltschutz intersektional denken!
In diesem Workshop beleuchten wir aus migrantisch-feministischer Perspektive die Umsetzung der Istanbul-Konvention und die Lücken im neuen Gewaltschutzgesetz.

Dabei diskutieren wir auch den Alternativbericht des Bündnisses Istanbul-Konvention (BIK) und seine Empfehlungen. Im Zentrum steht die Frage, wie migrantische (und andere marginalisierte) Stimmen in Gewaltschutzdebatten sichtbar(er) gemacht und intersektional eingebunden werden können. Ziel ist es, gemeinsam Handlungsspielräume für aktivistische und politische Strategien zu erkunden.

 

Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Sachsen-Anhalt
Sprache
Deutsch
Teilnahmegebühren
Organisationen: 15€, Einzelperson: 5€, Sparpreis: 0€ (nach eigener Einschätzung)