Operação Verde Brasil, Amazonas. Urheber/in: Vinícius Mendonça/Ibama. Creative Commons License LogoDieses Bild steht unter einer Creative Commons License.

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Samstag, 26. Oktober 2019 19.30 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

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MERCOSUR-Abkommen in Flammen?

Wie deutsche Wirtschaftsinteressen und Lebensräume der indigenen Bevölkerung in Brasiliens Amazonasgebiet aufeinandertreffen

Die verheerenden Waldbrände haben Amazonien weltweit wieder in die Schlagzeilen gebracht - und das in einer Zeit, in der die Europäische Union das weitreichende Handelsabkommen mit den südamerikanischen MERCOSUR-Ländern besiegeln will. Die Frage, inwieweit ökologische und soziale Sorgfaltspflichten in dem Entwurf des Abkommens angemessen berücksichtigt sind, hat damit neue Brisanz gewonnen. Während die deutsche Wirtschaft den schnellen Abschluss des Abkommens fordert, warnen Umweltverbände und Wissenschaftler/innen davor, weiter Öl ins Feuer zu gießen.

Aber es gibt nicht nur Zerstörung - über 20 Prozent Amazoniens sind Territorien indigener Gruppen. Sie haben sich bisher als wirksame Bremse gegen die Entwaldung erwiesen. Mit Jair Bolsonaro ist in Brasilien nun ein Präsident an der Macht, der diese Gebiete als “unproduktiv” kritisiert. Die brasilianische Regierung will daher den Bergbau in indigenen Gebieten legalisieren, gleichzeitig ist die mächtige Agrarlobby an neuen Anbauflächen interessiert. Mit ihrem Engagement und Kampf werden die indigenen Völker zu einem wichtigen Faktor im Widerstand gegen die Regierung.

Mit Angela Amanakwa Kaxuyana kommt eine der Sprecher/innen der indigenen Bevölkerung Brasiliens nach Berlin. Gemeinsam mit Toni Hofreiter, Vorsitzender der grünen Bundestagsfraktion, und Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der dt. Industrie (BDI), wollen wir das Spannungsverhältnis zwischen Wirtschaftsinteressen auf der einen und indigenen Rechten und Klimaschutz auf der anderen Seite beleuchten.

Mit:
•    Angela Amanakwa Kaxuyana, Mitglied der Koordination der indigenen Organisationen des        brasilianischen Amazonas (COIAB) und Koordinatorin der staatlichen Behörde Fundação Nacional do Índio (FUNAI) in der Amazonasregion 
•    Toni Hofreiter, Vorsitzender der grünen Bundestagsfraktion
•    Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der dt. Industrie (BDI)

Input: Anna Cavazzini, (MdEP) zum aktuellen Stand der Verhandlungen
Moderation: Thomas Fatheuer, Sozialwissenschaftler und Philologe

Ort: Bundesgeschäftsstelle Bündnis 90/Die Grünen, Platz vor dem Neuen Tor 1, 10115 Berlin

Veranstaltung der Bundesarbeitsgemeinschaft “Globale Entwicklung” von Bündnis 90/Die Grünen in Kooperation mit dem Bundesvorstand und der Heinrich-Böll-Stiftung.

Die Veranstaltung findet auf portugiesisch-deutsch mit Simultanübersetzung statt.
Eintritt frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Kontakt:
Philipp Sewing
Sprecher der BAG Globale Entwicklung
E philippsewing@gmail.com

Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Sprache
Deutsch
Portugiesisch