Vortrag

Montag, 27. April 2020 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Vortrag

Incels - Vortrag von Veronika Kracher

Was ist eine „Stacy"? Und ein „Chad"? Was bedeuten Begriffe wie „Roastie", „Blackpill", „Wristcel", „looksmaxing" und „Femoid"? Es handelt sich hier um den Code der sogenannten Incel-Subkultur, ein misogyner Online-Todeskult, der seit 2018 in den Blick der Öffentlichkeit geraten ist. „Incel" ist die Kurzform für „Involuntary Celibate" - unfreiwillig im Zölibat lebende.

Im April 2018 fuhr der Kanadier Alek Minassian mit dem Auto in eine Menschenmenge, um Rache dafür zu nehmen, dass er immer noch keinen Sex gehabt hatte. Sein Vorbild war Elliot Rodger, Held der Incels, der 2014 sechs Menschen tötete, 13 weitere verletzte und ein über hundert Seiten langes Manifest hinterließ, das zum Manifest der Incel-Bewegung wurde. Darin heißt es, Frauen würden Männern Sex schulden und müssten dafür bestraft werden, dass sie ihnen diesen verweigern.

Als Ventil für den eigenen Frust wirkt das Internet. In Foren tauschen sich Gleichgesinnte über als „Femoids" dehumanisierte Frauen aus, ergießen sich in Vergewaltigungs- und Mordfantasien und bestätigen sich gegenseitig darin, Abschaum zu sein. Selbst- und Frauenhass bestimmen das komplette Dasein der Incels. Doch Incels sind keine „schwarzen Schafe", sondern ihre Ideologie ist in patriarchalen Verhältnissen verwurzelt: der Glaube an das Recht auf den weiblichen Leib und die Abwertung von Frauen und deren selbstbestimmter weiblicher Sexualität sind auch außerhalb von Incel-Foren hinaus weit verbreitet.

Die Journalistin Veronika Kracher (Jungle World, Konkret) wird in ihrem Vortrag die Ideologie der wohl toxischsten aller männerbündischen Gruppen analysieren und erklären.

Content Warning: In dem Vortrag werden Misogynie und sexuelle Gewalt (auch gegen Kinder), Femizide sowie Rassismus, Antisemitismus, Homo- und Transfeindlichkeit behandelt.

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Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen Pro Choice Sachsen und Weiterdenken - Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen.

 

Die Veranstaltung wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.

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Veranstalter*in
Landesstiftung Sachsen (Weiterdenken)