Checkliste: Podcasting

Checkliste

Podcasts bleiben beliebt. Laut einer aktuellen Studie des Digitalverbands BITKOM (August 2020) hören 33 Prozent der Menschen in Deutschland Audioshows – zeitsouverän und mobil. Tendenz weiter steigend. Gerade die Zeit der Corona-Pandemie hat gezeigt, welche Wirkung diese Formate erzielen können. Für Gruppen und Organisationen sind Podcasts daher ein spannendes Werkzeug, um das Ohr der Zielgruppe direkt zu erreichen. Aber was macht einen Podcast zu einem spannenden Hörerlebnis? Hier ein paar Tipps vom Journalisten und Trainer Leon Stebe.

Das wichtigste vorneweg: keine Angst vor der Technik
Die technischen Möglichkeiten haben die Arbeit mit Audios in den vergangenen Jahren deutlich vereinfacht. Audioschnittprogramme sind kostenlos und frei verfügbar. Gute Mikrofone sind inzwischen recht erschwinglich. Auch Aufnahmen mit Smartphones sind denkbar. Die Qualität der Aufnahme hängt also nicht mehr
von der Technik ab. Was viele dennoch unterschätzen: Es gibt einen anderen Faktor, der viel wichtiger ist. Es ist der Raum, in dem der Podcast aufgenommen wird. Hohe Decken, große Räume, glatte Flächen sorgen für eine hallende Aufnahme. Je kleiner der Raum (und je mehr Teppiche oder Vorhänge), desto besser!

Mut zur eigenen Stimme
Nicht alle sind ausgebildete Radioprofis. Das muss auch nicht sein. Alle haben eine unverwechselbare eigene Stimme, die zu einer Person einfach dazugehört. Und das ist auch gut so. Das wichtigste ist, ganz bei sich zu bleiben. Je authentischer die Person spricht, desto besser. Das Publikum will echten Menschen zuhören. Sie sollen nichts darstellen, sondern sich so geben, wie sie sind. Manchen erscheint das noch etwas ungewohnt. Aber wer selbst einen Podcast macht, hat gleich ein tolles Training. Und wer dennoch Bedenken hat: Es gibt tolle Sprecherzieher/innen, die Menschen ziemlich schnell auf ein gutes Level bringen.

Podcasts schaffen «Kino im Kopf»
Es geht darum, spannende Geschichten zu erzählen. Fast jede Geschichte hat etwas Spannendes an sich. Nur werden nicht alle Geschichten spannend erzählt. Denkt in Bildern, denkt an Emotionen, denkt an Gerüche, denkt an konkrete Bespiele. Mit jedem noch so komplexen Thema lassen sich tolle Geschichten erzählen. Bei der Konzeption lohnt sich daher der Gedanke: Wie wollen wir unsere Geschichten erzählen? Vielen Podcasts mangelt es an einem guten Erzählstil. Diesen gilt es zu kultivieren. Vor der Produktion sollten sich alle immer die Frage stellen: Wie schaffe ich «Kino im Kopf»?

Zielgruppe direkt ansprechen
Seid für eure Zielgruppe erreichbar, bietet ihr an, mit euch in Kontakt zu treten! Podcasting hat etwas sehr Soziales. Ihr macht dem Publikum ein (Hör-)Angebot. Wer bereits über eine Community verfügt, kann sie direkt ansprechen. Wer noch keine hat, kann Vertreter/innen der Zielgruppe zum Podcast-Gespräch einladen.
Das schafft Aufmerksamkeit. Podcasts sollten zudem nach Möglichkeit regelmäßig erscheinen, damit sich die Zielgruppe daran gewöhnen kann. Mindestens einmal im Monat, gerne auch alle 14 Tage – oder noch besser: jede Woche. Seid auf so vielen Plattformen wie möglich präsent. Neben den größten Plattformen,
wie z.B. Apple, Google, Spotify, gibt es inzwischen eine Reihe weiterer Apps. Wer ein kleines Budget hat, kann einen Podcast-Hoster digital beauftragen, die Audioshows auf die Plattformen zu verteilen.
Und der Tipp zum Schluss: einfach mal machen!

 

© Leon Stebe, 2020