Die Antwort auf ein strafrechtlich relevantes Hassposting ist eigentlich nicht schwer: dokumentieren, anzeigen, löschen. Die Frage, wann wir es mit einem strafrechtlich relevanten Hassposting zu tun haben, ist schon schwieriger. Und was machen wir mit der großen Mehrzahl von rassistischen, islamfeindlichen, antisemitischen oder demokratiefeindlichen Postings, die unter die Meinungsfreiheit fallen, aber einer deutlichen Antwort mit Haltung bedürfen?
In diesem Workshop geht es um die Frage: Wie auf rechtspopulistische, rassistische oder demokratiefeindliche Postings auf den Social-Media-Kanälen der eigenen Organisation am besten reagiert werden kann. Wir erarbeiten eine passende Social-Media-Strategie anhand der konkreten Problemlage Ihrer Organisation. Wir beschäftigen uns mit Argumentationsstrategien und ihren Wirkungen. Und wir erarbeiten Kontermöglichkeiten auf bekannte Probleme, die Zeit und Nerven schonen, aber dem eigenen demokratischen Debattenverständnis entsprechen.
Ziel ist die Entwicklung einer Social Media-Strategie zum Umgang mit Hate Speech, die auch im Team gut kommuniziert und angewandt werden kann.
Simone Rafael ist studierte Publizistin und Kunsthistorikerin. Nach einem Volontariat an der Hamburger Henri-Nannen-Journalistenschule und vielfältiger Arbeit bei Print- und Online-Medien baute sie 2002 für den stern und die Amadeu Antonio Stiftung das Internetportal mut-gegen-rechte-gewalt.de für Best Practice für Initiativen auf. Von 2009 bis 2017 war sie Chefredakteurin von Netz-gegen-Nazis.de, dem Internetportal mit Rat und Tat gegen Rechtsextremismus der Amadeu Antonio Stiftung und der Wochenzeitung DIE ZEIT. 2017 wurde die Website überarbeitet und neu benannt: Nun ist sie Chefredakteurin von „Belltower.News – Netz für digitale Zivilgesellschaft“. Daneben entwickelt sie Ideen gegen Rechtsextremismus im Internet in Form von Kampagnen, Argumentationstrainings, Projekten und Workshops. 2015 wurde sie in die „Task Force zum Umgang mit Hate Speech“ des Bundesjustizministeriums berufen. Mit Facebook hat sie 2016 die Online Civil Courage Initiative (OCCI) ins Leben gerufen.
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