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Montag, 21. September 2020 18.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

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Wasserstress in Chile - Ursachen und Folgen

Seit Oktober 2019 rütteln Hunderttausende Chilen/innen landauf landab an den Grundfesten des lange hochgelobten Modells Chile. Verlangt wird nichts weniger als die Abkehr von einer neoliberalen Marktwirtschaft, wie sie seit Pinochet ungebrochen alle Gesellschaftsbereiche beherrscht. Die Protestierenden fordern eine neue Verfassung, die dem Staat eine wichtigere Rolle in Wirtschaft und Gesellschaft zuschreibt und die Interessen der Bevölkerungsmehrheit stärker berücksichtigt. Entprivatisiert werden soll das Bildungs- und Gesundheitssystem, das Rentensystem – und das Wasser, als Grundrecht, nicht Ware.

2019 waren wieder weite Teile der Welt von Trockenheit und Waldbränden heimgesucht. Der Wasserstress nimmt weltweit zu. Chile musste den Agrarnotstand wegen Dürre ausrufen. Die menschengemachte Erderwärmung spielte dabei eine Rolle, die verstärkte Nutzung fossiler Wasservorräte in der exportorientierten Forst- und Landwirtschaft, im Bergbau sowie im Tourismus. Der Grundwasserspiegel sinkt, Gletscher schmelzen, Trinkwasser wird knapp. Die Landwirtschaft verbraucht in Deutschland unter 25 Prozent, in Chile über 80 Prozent des Wasser-Gesamtverbrauchs.

Die Lage ist ernst und wird durch Corona verschärft. Was müsste geschehen, um Chile auf einen Weg der Nachhaltigkeit zu bringen, um die Ziele der Agenda 2030 und die des Pariser Klimaabkommens zu erreichen? Könnte dabei Chile gar zum Vorbild bei der Überwindung einer neoliberalen Wirtschaft werden?

Es diskutieren mit Ihnen über Ursachen und Folgen des Wasserstresses in der Region:

Dr. Ingrid Wehr, Heinrich-Böll-Stiftung, Büroleitung Santiago de Chile
Dr. Ingo Gentes, Internationaler Consultant, Berlin
Dr. Fernando Ruiz Peyré, Österr. Akademie für Wissenschaften, Innsbruck
Udo Bürk, Berater im internationalen (Bio) Fruchthandel seit 1995, Köln

Moderation: Peter B. Schumann (IAI-Förderkreis) und Dr. Werner Würtele (Lateinamerika-Forum Berlin)

Die Veranstaltung findet als Präsenzveranstaltung mit Live-Übertragung ins Internet statt. Aufgrund der aktuellen Bestimmungen zur Eindämmung der Pandemie ist die Anzahl der Plätze beschränkt und eine vorherige Anmeldung beim IAI zwingend erforderlich: registration@iai.spk-berlin.de (jeweils 1 Person, Betreff "Wasser").

Für die virtuelle Teilnahme melden Sie sich bitte hier an: eventsonline@iai.spk-berlin.de. Sie erhalten dann die Zugangsdaten. Die Veranstaltung wird außerdem aufgezeichnet und kann auch zu einem späteren Zeitpunkt angesehen werden.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem IAI-Förderkreis und dem Lateinamerika-Forum Berlin e.V.

Veranstaltungsort:
Ibero-Amerikanisches Institut
Simón-Bolívar-Saal
Potsdamer Straße 37, 10785 Berlin

Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Sprache
Deutsch