Workshop
- Dienstag, 08. Oktober 2019 18.00 – 22.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Workshop
Es gibt keine kulturelle Identität!
Francois Jullien bereichert den Diskurs über Migration und Diversity
Der französische Philosoph Jullien, der mit dem Hannah Arendt-Preis für politisches Denken ausgezeichnet wurde, stellt die provokant scheinende These zur Diskussion, es gebe keine "kulturelle Identität". Mit seiner Argumentation wendet er sich gegen die philosophische Denkfigur von These und Antithese, die das "Dazwischen" missachtet. Sich aus dem Schwarz-Weiß-Denken verabschieden zu wollen, ist heute zwar weit verbreitet, aber der Angst vor dem Verlust oder der Verflüssigung von kulturellen Selbstbildern wird von vielen noch immer die eigene "kulturelle Identität" entgegengesetzt.
Jullien greift in seinem Buch auf aktuelle Forschungen zum Wandel der Kultur und der Subjektivitäten zurück: Weil kulturelle Lebensformen seit je, aber heute in einem besonderen Maße dem Wandel unterliegen, ist jedes Individuum in lebenslangen Sozialisationsprozessen mit dem Basteln und Modifizieren des eigenen Selbstbildes beschäftigt. Daher kann man nicht von einer kulturellen Identität sprechen, sondern nur von einer Fülle von Ressourcen, die immer wieder aktiviert werden können, um die eigenen Lebensformen zu gestalten.
Im Seminar werden die einzelnen Argumentationsschritte Julliens sorgfältig diskutiert. Mit konkreten Fallbeispielen werden wir näher an die Alltagspraktiken heranrücken können, welche die vielschichtigen Abläufe und Brüche bei der Bildung individueller Subjektivitäten charakterisieren. Aber was heißt dann eigentlich noch "Identität"?
Inhaltlich führt diese Veranstaltung die Debatte um die "Gesellschaft der Singularitäten" weiter, die wir im letzten Jahr angestoßen haben.
Referent: Wolfgang Lenk
Realisiert mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
Jullien greift in seinem Buch auf aktuelle Forschungen zum Wandel der Kultur und der Subjektivitäten zurück: Weil kulturelle Lebensformen seit je, aber heute in einem besonderen Maße dem Wandel unterliegen, ist jedes Individuum in lebenslangen Sozialisationsprozessen mit dem Basteln und Modifizieren des eigenen Selbstbildes beschäftigt. Daher kann man nicht von einer kulturellen Identität sprechen, sondern nur von einer Fülle von Ressourcen, die immer wieder aktiviert werden können, um die eigenen Lebensformen zu gestalten.
Im Seminar werden die einzelnen Argumentationsschritte Julliens sorgfältig diskutiert. Mit konkreten Fallbeispielen werden wir näher an die Alltagspraktiken heranrücken können, welche die vielschichtigen Abläufe und Brüche bei der Bildung individueller Subjektivitäten charakterisieren. Aber was heißt dann eigentlich noch "Identität"?
Inhaltlich führt diese Veranstaltung die Debatte um die "Gesellschaft der Singularitäten" weiter, die wir im letzten Jahr angestoßen haben.
Referent: Wolfgang Lenk
Realisiert mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
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▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
- Sprache
- Deutsch
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F +49 (30) 285 34-109
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