Donnerstag, 09. Januar 2020 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Auf dem Weg zu einem europäischen Erinnern?

Perspektiven auf die deutsche und die französische Erninnerungskultur

Die Bezugnahme auf die Vergangenheit ist konstitutiv für gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Bildung einer kollektiven Identität. Historische Bezugspunkte können positiv konnotiert sein – wie im Falle Frankreichs mit Bezug auf die Französische Revolution – oder negativ: Deutschland bezieht sich erinnerungspolitisch vor allem auf den Nationalsozialismus und auf das Menschheitsverbrechen des Holocausts.

Doch Erinnerungskultur und -politik unterliegen einem Wandel. So wird die bundesrepublikanische Erinnerungskultur zunehmend von rechtsextremen und -populistischen Akteuren in Frage gestellt, indem die Verbrechen des Nationalsozialismus relativiert werden. In Frankreich hat eine Kontroverse um die historische Rolle Philippe Pétains neue Fragen über nationale Sinnstiftung und historische Verantwortung aufgeworfen. Historische Bezugspunkte und Narrative bewegen sich dabei zumeist in einem nationalen Rahmen. Doch eine europäische Erinnerungskultur gerät verstärkt in den Blick. Ist es möglich, auf eine kollektive Erinnerung hinzuarbeiten und so das europäische Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken?

Das Deutsch-Französische Dialogforum wird in Kooperation mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Schleswig-Holstein, der Familie Mehdorn Stiftung und der Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein bereits zum fünften Mal durchgeführt. Anlass für diese Dialogreihe war der Anschlag auf die Redaktion der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ und einen jüdischen Supermarkt in Paris im Januar 2015.

Programm

Begrüßung
Dr. Christian Meyer-Heidemann
Landesbeauftragter für politische Bildung

Jocelyne Streker-Fargette
Vorsitzende der Deutsch-Französischen Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V.

Grußwort
Cyril Blondel
Botschaftsrat für Kultur, Bildung und Hochschulwesen der Französischen Botschaft

Podiumsdiskussion
Tobias Bütow
Generalsekretär des Deutsch-Französischen Jugendwerks, Berlin

Prof. Dr. Bernd Faulenbach
Historiker, Ruhr-Universität Bochum

Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix
Historikerin und Politikwissenschaftlerin, Université Paris-Sorbonne

Géraldine Schwarz
Autorin, Berlin und Paris

Moderation
Dr. Harald Schmid
Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten

Anmeldung unter: 0431-988-1646 oder www.politische-bildung.sh/anmeldung

Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Schleswig-Holstein